Ping Pong Stereophonie – Bomben auf sanfte Wiesen

Premiere: 20.8.2022

Ping Pong Stereophonie oder Bomben auf sanfte Wiesen ist ein Cantus Firmus zum Text Rockmusik – Missbrauch von Heeresgerät des Medientheoretikers Friedrich Kittler. Cantus Firmus wird eine festgelegte Melodie genannt, die im Rahmen eines musikalischen Werkes von den anderen Stimmen umspielt wird, ohne selbst besonders weitgehend verändert zu werden.
Dieser Abend ist der dritte und abschließende Teil der Trilogie: Die Suche nach dem geglückten Unvergessen zum Thema Verheerung.
Ping und Pong führen durch den Abend. Im Studio spielt die Z.Johnson-„Big-Band“ und es gibt eine Liveschaltung zu Friedrich Kittler. Es geht um „Funkerspuk“ und „Mißbrauch von Heeresgerät.“ Ursprünglich in Friedenszeiten geplant und überrollt vom Krieg gegen die Urkaine bekommt die Auseinandersetzung mit Kittlers Text, ganz neue Blick- und Denkwinkel.
„Die Bomberpiloten der Luftwaffe trugen Kopfhörer und erfuhren aus der Lautstärke im rechten oder linken Ohr, ob sie vom ferngesteuerten Kurs abwichen. Ping-Pong-Stereophonie, wie sie heute aus Lautsprechern oder Kopfhörern jedes bessere Wohnzimmer genießt. Aber wenn 1940 die zwei Morsesignale, das Did und das Da, in einen ortlosen Ton wie aus der Mitte des Hirns zusammenfielen, wusste der Pilot, dass er London oder Coventry überflog und löste die Bombenlast aus.“ Friedrich Kittler (1943 – 2011) in „Rockmusik – Missbrauch von – Heeresgerät

Die Menschen glauben immer, dass das Gehirn im Kopf sei. Dabei wird es aus Andalusien herüber geweht. Mit dem Wind. Gogol


Auf der Bühne:
Ines Burdow Pong/das Da/Military-Woschel/Friedrich Kittler
Thomas Hupfer Ping/das Did/Military-Wischel/Friedrich Kittler
Zam Johnson Z.Johnson-Big-Band
Musik Zam Johnson, Ziguri Ego Zoo
Konzept, Regie, Schauspiel Ines Burdow
Dramaturgie, Schauspiel Thomas Hupfer
Bühnenbild Emanuel Schleiermacher
Kostüme Nadine Baske
Videobearbeitung Sebastian Henkys (BÜRO21)
Licht + Ton Paul Klinder

Fotos Marc Bluhm

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner